Sammeln und Vorbereitung in Choc
Auf dem Weg nach Castries
Vor der Jury
Heute geht es zu den Annandale Waterfalls. Einer der vielen Wasserfälle auf Grenada. Und gut mit dem Bus zu erreichen.Das Dinghy lasse ich wieder bei The Cove zurück, dann geht es zum Bus nach St George.
Heute habe ich nicht nur mein Telefon, sondern auch eine richtige Kamera zum Fotografieren dabei. So lässt sich Lua viel besser finden.
Gestern wollte ich mit dem Bus nach St George's fahren um meine Aufenthaltsgenehmigung zu verlängern. Die läuft nämlich am Sonntag ab.Leicht unausgeschlafen schöpfe ich nach einer Runde Schwimmen etwa fünfzehn Zentimeter Regenwasser aus dem Schlauchboot, stelle das Rigg, sammel meine Dokumente ein... und treibe zügig seitwärts mit dem Wind. Ich hab tatsächlich das Schwert an Bord vergessen.
Schnell berge ich die Fock und wickel das Großsegel um den Mast. Zurück zu Lua geht es nur mit Muskelkraft. Es weht ganz gut und in der kurzen Zeit bis die Segel geborgen und die Riemen ausgebracht sind bin ich schon ein ganzes Stück in die Bucht getrieben. Nach zwei kräftigen Zügen an den Riemen fallen die Blätter auseinander. An Backbord habe ich noch ein halbes Blatt, an Steuerbord nur einen Stock.
Sonntag, der vierte und letzte Festtag.
Die Feuerspucker sind wieder unterwegs und es werden traditionelle Tänze getanzt und Spiele gespielt. Schließlich finden sich alle Darsteller an der Seebrücke ein für ein abschließendes Gruppenfoto.
Heute ist das Wetter wieder freundlicher. Verteilt durch das Dorf wird getanzt, musiziert, altertümliche Spiele gespielt.
Nach dem gestrigen Unwetter wurde das Programm für heute etwas geändert und nach einer weiteren Zirkusdarstellung...
Am Vormittag gehe ich Einkaufen.
Den restlichen Tag erhole ich mich bevor es mich am Abend alleine zum zweiten Tag der Festivitäten zieht.
Es spielt sich bald eine Art Routine ein. Jeden zweiten Tag laufe ich nach einer Runde Schwimmen die zwei Kilometer nach Vila Baleira. Dort kaufe ich beim Pingo Doce einen frischen Laib Pão de Rio Maior, das köstliche portugiesische Landbrot, und was ich sonst so an frischem brauche. Zweihundert Meter weiter bei Nata Dourada gibt es Pasteis de Nata für den Nachmittag. Nach einem kleinen Bummel durch den Ort gönne ich mir häufig noch ein Bolo do Caco als Frühstück / Mittag und esse das am Strand. Zurück geht es den Strand entlang durch die Brandung. Je nach Tide schleppe ich meinen Rucksack dabei schon mal durch hüfthohes Wasser und erreiche den Hafen klitschnass und total versandet. Eine kurze Stegdusche, um den Sand abzuspülen bevor es ins Dinghy und zurück zur Lua geht. Nachdem alles ausgepackt und verstaut ist steht eine weitere Runde im Wasser an um den Schweiß abzuspülen.
Die Zeit an Bord verbringe ich mit Lesen, Schwimmen, basteln... Ich arbeite etwas am Blog, Schrubbe ein paar Stunden am Wasserpass um den grünen Bart aus der Zeit in Kinsale loszuwerden, verbessere meinen GRIB-Wetter-Service, baue die Windpilot wieder zusammen und reinige sie mit Spüli und Süßwasser.
Die erste Nacht schlafe ich erst einmal aus. Als ich um zehn Uhr aus der Koje krieche sitzt Uwe schon im sonnigen Cockpit. Zum Frühstück mache ich uns ein Rührei aus den letzten vier Eiern, dazu Knäckebrot und Tomaten.
Anschließend geht es an die Hundekoje. Um an die Schaltung des Motors und an die Starterbatterie zu kommen muss wieder alles raus.
Abfahrt (Montag)
Mit der aufgehenden Sonne lösen wir in aller Stille um sieben Uhr die Leinen und verlassen Lawrence Cove Marina. Aber wir sind nicht alleine. Insgesamt vier Boote fahren auf glattem Wasser aus dem kleinen Naturhafen heraus und biegen nach Westen in den Bere Island Sound ab.
Kurz bevor wir Piper's Sound zum zweiten Mal passieren und den Schutz von Bere Island verlassen ziehen wir das Großsegel, draußen auf dem offenen Wasser kommt die Genua dazu und die reparierte Windpilot übernimmt das Steuer.
Heute geht's los!
Nach zwei Wochen warten, Wetterkarten studieren, Routen durchrechnen und ein paar kurzen Schlägen in County Cork starten wir heute die lange Fahrt von Irland nach Porto Santo.
Montag
Montagfrüh bauen wir als erstes die gebrochen Schubstange von der Windpilot ab. Das geht zum Glück, ohne die gesamte Anlage abzubauen. Ich musste nur bis zu den Knien in das eiskalte Wasser um an die Schrauben anzukommen. Am Vormittag mache ich dann den Check-In bei Rachel. Bezahlung bei Abfahrt, aber jetzt sind nicht mehr nur "the Germans" auf ihrer Liste sondern haben einen Namen. Einen Schweißer finden wir vermutlich nicht auf der Insel, sollen aber mit Rachels Mann über Reparaturmöglichkeiten sprechen. Patrick bietet an die Schubstange zu einem Schweißer auf dem Festland zu bringen. Als wir ein paar Minuten später ins Dorf laufen steht er mit Schweißgerät in der Werkstatt. Die Kleinigkeit macht er dann wohl doch selbst.
Wir holen nur ein paar Stücken Kuchen für heute Nachmittag. Frischen gedeckten Apfelkuchen und Rhabarber-Crumble. Zurück am Hafen steht Patrick bereits mit der reparierten Schubstange vorm Steg. Meine Frage nach Kosten winkt er nur ab.
Die täglichen Beobachtungen der Wettervorhersagen machen eine Sache klar: so bald kommen wir aus Irland nicht weg. Auf absehbare Zeit zieht ein großes Tief nach dem nächsten aus südwestlicher Richtung über Südirland hinweg. Ohne eine Pause in der wir weit genug nach Süden gelangen könnten um dem schlimmsten Starkwind zu entgehen.Wir wussten, dass es südlich von Kinsale nicht mehr groß was an Häfen geben würde. Geschützte Buchten zwischen den Felsen, bestenfalls mal ein Anleger zum temporären festmachen oder zum Anlanden des Dinghys. Auf der Suche nach Schlupflöchern sind wir dann aber nicht nur auf schöne Naturhäfen wie Baltimore und Crookhaven gestoßen, sondern haben auch Lawrence Cove Marina entdeckt. Beworben als "the only fully serviced marina between Kinsale and Cahirciveen" (Cahirciveen liegt ein gutes Stück nördlich, um Irlands Südwestspitze herum) liegt Lawrence Cove Marina vor allen Windrichtungen geschützt auf der Nordseite Bere Islands in Bantry Bay.Strom und Wasser, Duschen, Toiletten, Einkaufsmöglichkeiten, vielleicht sogar eine Gelegenheit die Windpilot (zumindest notdürftig) zu reparieren. Das alles klingt verlockend bei dem irisch-winterlichem Sommer und dem kommenden Schietwetter. Also hatte ich bereits auf dem Weg nach Crookhaven bei Rachel, der Betreiberin von Lawrence Cove Marina, angerufen und nach einem Platz für heute Nachmittag gefragt. Kein Problem, ich soll nur kurz vor der Ankunft nochmal anrufen um einen Platz zugewiesen zu bekommen.
Und damit haben wir unser Ziel für heute. Noch an der Boje setzen wir das Groß, ziehen die Genua dazu sobald wir frei sind und gleiten so leise und langsam aus Crookhaven heraus. Obwohl hier in der Bucht gerade eben genug Bewegung in der Luft ist um Lua zu steuern binden wir gleich wieder das zweite Reff ins Großsegel. Sobald wir zwischen den hohen Bergen hervorkommen dürfte es wieder stürmisch werden.