Hendrik am Donnerstag, 31. Oktober 2024 in 2024

Wasserfall

Heute geht es zu den Annandale Waterfalls. Einer der vielen Wasserfälle auf Grenada. Und gut mit dem Bus zu erreichen.
Das Dinghy lasse ich wieder bei The Cove zurück, dann geht es zum Bus nach St George.

Heute habe ich nicht nur mein Telefon, sondern auch eine richtige Kamera zum Fotografieren dabei. So lässt sich Lua viel besser finden.

Dieses Mal fahre ich mit dem Bus bis zu Ende der Route. Dem Bus-Terminal in St George. Bevor ich meinen Bus nach Annandale suche muss ich noch zum Geldautomaten. Ich kann zwar meist kontaktlos zahlen, aber hin und wieder braucht es Bargeld. Unter anderem bei dem kleinen Café in der Le Phare Bleu Marina. Dort verschwindet der größte Teil für frische Säfte und Croissants.

Der nächste Bus wird richtig voll. Körperkontakt gehört dazu und verhindert bei der wilden Raserei um enge Kurven vom Sitz zu rutschen. Selbst der Kassierer hat keinen Sitzplatz mehr und hockt in einer Nische hinter der Beifahrerbank.
Wir halten an einem Kindergarten und der Bus wartet selbstverständlich bis die Mutter wieder ihr Kind abgeliefert hat und wieder an Bord klettert. Dann geht es rasant weiter.

Ich hab beim Einsteigen gesagt wo ich hin wollte, und der Bus lässt mich noch bevor ich ans Fenster klopfen kann (um zu signalisieren, dass ich raus möchte) ungefragt an der Abzweigung zum Wasserfall. Fünf Minuten die Straße hoch, zeigt er mir, dann bin ich da.

Eine kleine Gebühr (10EC, ca. 3,50€) werden als Eintritt verlangt, dafür gibt es Toiletten, Wanderpfade und Pflege des Geländes. Kurz hinterm Eingang sitzt ein Papagei im Käfig. Leider wirkt der ziemlich einsam, so ganz ohne Gefährten.

Es gibt einen betonierten Weg direkt runter zum Wasserfall, aber ich entscheide mich für den Wanderweg durch den tropischen Garten. Unbeschreiblich dichtes und kräftiges Grün.

Schließlich führen die Pfade runter zum Wasserfall. Unmengen an Trinkwasser stürzen hier unentwegt aus zehn Metern Höhe in einen kleinen Pool hinab.

Natürlich kann ich es mir nicht entgehen lassen, hier schwimmen zu gehen. Der Pool ist überwiegend flach mit einem tiefen Loch kurz vor dem Wasserfall. Das Wasser ist eine ganze Ecke frischer als die Karibik, aber immer noch deutlich wärmer als alles was ich von der Ostsee gewöhnt bin. Also nichts wie rein und ab unter den Sturzbach.

Obwohl der Annandale Wasserfall mit zehn Metern zur den kleineren Wasserfällen zählt, ist die Kraft mit der das Wasser unten ankommt enorm.

Selbst hier unten, tief im tropischen Grün hat die Sonne mich schnell wieder trocken. Ich sitze eine ganze Weile lang und schaue einfach nur dem endlosen Wasser zu. Nach einer zweiten Runde im Wasser stöbere ich durch die Karte des kleinen Restaurants. Von der Terrasse hat man einen tollen Blick auf den Wasserfall.

Inzwischen sind auch ein paar weitere Touris angekommen. Einer der Annandale Jumpers klettert auf die Klippe hoch und springt von dort in das Loch im Pool.

Im Restaurant gönne ich mir einen Burger mit Sweet Potato Fries bevor es wieder in Richtung Heimat geht.

Zurück zur Straße laufe ich wieder durchs Grün.

Beim Warten auf den Bus gibt es keinen Schatten. Die Sonne vom blauen Himmel am frühen Nachmittag bringt mich selbst beim einfachen Rumstehen ganz gut ins Schwitzen.

Zurück an Bord gibt es noch eine kleine Überraschung. Der 31. Oktober ist Halloween und mit so vielen USA-geflaggten Booten wird das unter den Cruisern natürlich auch gefeiert. Dutzende Dinghies, gefüllt mit verkleideten Kindern düsen durch die Ankerbucht. Bei allen Ankerliegern, die ihre gelbe Q-Flagge gesetzt haben wird "Trick or treat!" gerufen und Naschis kassiert.