Føns Vig
Es weht mit zwanzig Knoten als während den Anker aufhole. Dazu setzt Platzregen ein gerade als ich anfange an der Bleileine zu ziehen. Mit noch etwa fünfzehn Metern Kette / Leine im Wasser bricht der Anker aus. Ich motore rückwärts aus dem Ankerfeld, dann halte ich im Rückwärtsgang das Heck in den Wind während ich den Anker einhole. Das ganze Manöver dauert fast zwanzig Minuten. Alles ist verschlammt. Anker, Kette, Leine, Vorschiff... keine Zeit irgendwas sauber zu machen.
Aus der Bucht raus setzte ich direkt die Genua. Der Windmesser zeigt inzwischen achtundzwanzig Knoten aus Ost bis Südost, also achterlich. Mit bis zu neuneinhalb Knoten Fahrt rase ich nach Westen, wieder an Æbelø vorbei.
Kurz vor der Halbinsel werde ich von einem Frachter an Backbord und einem Großsegler an Steuerbord in die Zange genommen.
Ein kleines Motorboot sucht Schutz im Kielwasser eines Schleppers.
Beim kreuzen im Fænøsund fährt der Autopilot eine Patentwende und steuert mich fast aufs Flach. Die vielen Winddreher sind zu viel für den Autopiloten. Da ich den auch noch festbinden muss, damit er sich nicht von alleine aushakt, kann ich nicht schnell genug eingreifen wenn etwas schief läuft. Ich nehme das Segel weg und motore bis Middelfart. Dann ist wieder Platz zum Segeln.
Ich kreuze in die Føns Vig, eine Bucht direkt südlich des Gamborg Fjords. Zu Abend gibt es Brot und Avocado-Birne-Smoothie.
Um Mitternacht herum kommt ein starkes Gewitter. Teilweise ist es sekundenlang taghell, der Donner vibriert in den Knochen.