Musholm
Ich bin früh hoch. Schmiere mir meine Brote. Lese noch ein Kapitel. Und schlafe dabei ein... Erst nach 12 Uhr wache ich wieder auf.
Nachdem die Brote verzehrt sind geht es um 13 Uhr endlich Anker auf. Ein kräftiger Westwind weht direkt in die Bucht und es dauert eine halbe Stunde, bis der Anker an Bord ist.
Ziel ist Thurø. Entweder vor Valdemars Schloss, oder an Thurøs
Ostküste ankern. Nachdem ich (nur mit Genua) mit 8 Knoten an
Rudkøbing vorbeigedüst bin und weiterhin gut Nord laufen kann,
entscheide ich doch weiter zu fahren. Sowohl im Süden als auch im
Norden von Lundeborg gibt es einige Ankermöglichkeiten bei Westwind.
Sollte der Wind irgendwann ungünstig drehen oder nachlassen ist
schnell ein Plätzchen gefunden.
Vor Lundeborg läuft es dann noch immer gut und ich habe Hoffnung,
noch heute die Große Belt Brücke zu passieren. Nach den
Windvorhersagen hatte ich das erst für ein paar Tage später ins
Auge gefasst.
Ich komme tatsächlich ohne Probleme unter der Brücke hindurch.
Es ziehen jetzt immer wieder Schauer über den Belt. Kurz vor Musholm nimmt der Wind dann noch einmal kräftig zu und Regen mit schweren Tropfen setzt ein. Im Schutz der Insel angel ich mir eine Boje mit dem Handy Duck Bojenhaken. Im Prinzip ein langer Pekhaken mit einem Schnappverschluss. Der Schnapp-Haken ist mit einer Leine am Boot befestigt und löst sich vom Stiel wenn man an diesem Zieht. So muss man lediglich mit dem Haken die Boje angeln, dann am Stiel ziehen und ist fest mit der Boje verbunden. So ist Anlegen an einer Boje auch für mich einhand ein Kinderspiel.
Kurz nach neun bin ich fest. Ich mache mir die Wokreste mit Butternudeln warm und verschwinde bald in meine Koje.