Lauwersoog
Kurz nach acht Leinen los. Die Emma folgt einen Augenblick später. Beim Schluchter steht noch ganz schön große Brandung. Ein Boot biegt direkt vor mir in Richtung Schluchter ab und ich überlege für einen Moment zu folgen. Bleibe dann aber lieber bei der geplanten Route durch das sichere Dovetief und nehme die fünf Meilen Umweg in Kauf.
Auch hier gibt es eine kräftige Schaukelei. Im tiefen Wasser angekommen setze ich erst die Genua und kurz später noch das Groß mit zweitem Reff. Ich bin dick angezogen und das ist auch gut so, aber beim Arbeiten an Deck komme ich bald ins Schwitzen.
Es ist bedeckt und frisch, aber ein richtig schöner Segeltag. Mit der deutlich
größeren Emma halte ich überraschend gut mit und falle nur eine gute Meile zurück.
Nach knapp acht Stunden ist die Ansteuerung von Lauwersoog erreicht. Jetzt folgen
zwölf Meilen motoren und Tonnensuchen. Die Positionen der Tonnen (relativ aktuell)
und Tiefenangaben (weniger aktuell) sind zwar in der Seekarte eingezeichnet, die
Realität weicht davon aber schnell wieder ab.
Da der Strom noch gut mitläuft bin ich zwei Stunden später am Hafen. Dort sehe ich die Emma bereits am Wartesteg der Schleuse liegen und bekomme schon Hoffnung auf eine letzte späte Schleusung. Dem ist aber nicht so. Die Schleuse wird erst morgen früh um sieben wieder bedient. Liegenbleiben können wir hier aber und sparen so die Hafengebühr, die wir im Jachthafen hätten zahlen müssen.
Von dem langen Segeltag bin ich erschöpft. Da es morgen dann auch noch früh weitergehen soll zieht es mich in meine Koje und kurz nach dem Anlegen mache ich die Schotten dicht und verschwinde unter der Bettdecke.