Hendrik am Sonntag, 14. Mai 2023 in 2023
Lemkenhafen nach Flemhuder See

Reisebeginn

Uwe begleitet mich durch den Nord-Ostsee-Kanal bis Cuxhaven. Vorm Auslaufen wollen wir Trinkwasser bunkern. Zum Glück gehe ich kurz nachdem das Wasser läuft unter Deck. Dort sehe ich große Pfützen auf dem Teppich stehen. In der Hektik der letzten Wochen ist ein Winterprojekt in Vergessenheit geraten. Der Zulaufschlauch ist zwar bereits verlegt, aber nicht am Einfüllstutzen an Deck angeschlossen. So läuft das Wasser direkt von Deck in den Schrank und verteilt sich im Boot.
Nachdem alles geschöpft und gewischt ist nehmen wir noch den Teppich raus. Dann wird erstmal der Schlauch angeschlossen und erneut der Hahn aufgedreht. Diesmal bleibt es trocken.

Es geht kaum Wind und die Sonne scheint. Trotz der kühlen Luft ist es damit angenehm warm an Bord. Auch kann der Teppich bei dem Wetter an Deck trocknen während wir in Richtung Kiel motoren.
Ein paar andere versuchen auch zu segeln, die Genuas und Spinnaker um uns herum hängen aber meist schlaff herunter.

Erst am Nachmittag nimmt der Wind etwas zu und dreht auf Nordnordost. Das ermöglicht es uns die letzten zweieinhalb Stunden bis Kiel unter Segeln zurückzulegen.

Da wir die einzigen vor der Schleuse sind melde ich mich kurz per Funk beim Schleusenmeister an. Der verspricht uns, dass es nicht lange dauern soll.
Letztendlich drehen wir eineinhalb Stunden lang Kreise. Ein Schlepper meldet sich aus der Ferne an und kommt mit der restlichen Berufsschiffahrt vor uns in die Schleusenkammer.
Das Schleusen selbst geht am Ende ganz fix. Nach zehn Minuten sind wir wieder raus und auf dem Kanal.

Neunzig Minuten schieben wir uns noch durch den Kanal bis zu unseren Nachtplatz. Ein paar Frachter überholen und hinter einer Kurve kommt ein dickes Kreuzfahrtschiff entgegen. Da sieht es dann schon manchmal recht eng aus.

Schließlich erreichen wir den Flemhuder See. Hier sind einige Pfähle aufgestellt, an denen man sich über Nacht vertäuen kann. Zwei für die Heckleinen und ein Pfahl am Bug. So liegen wir sehr geschützt auf einer spiegelglatten Wasserfläche. Nur die gelegentlich vorbeiziehenden Frachter bringen manchmal ein wenig Bewegung.
Ein Brite liegt mit uns auf dem See, ansonsten sind wir hier ganz für uns.

Damit wir nicht erst um Mitternacht essen gibt es heute nur eine schnelle Nudel mit Rosmarina von LaVialla. Und nach dem Abwasch geht es dann auch bald in unsere Kojen.