Holpriger Start
April
Diesen Saisonstart will alles nicht so recht laufen. Mitte April kommt die Hedas
ins Wasser. Geplant war, dass ich die nächsten vier Tage an Bord bleibe und an
Lua weiterarbeite um einige Projekte zum Abschluss zu bringen. Noch am Krantag
steht allerdings Wasser in der Bilge. Die Seeventile der Cockpitlenzer sind
undicht. Alle drei Stunden müssen ein paar Liter Wasser abgepumpt werden. Also
geht es am nächsten Tag wieder raus und wir fahren alle zurück nach Hamburg.
Ich pendel dann trotzdem die nächsten Tage nach Fehmarn. Die Fahrerei kostet
allerdings eine Menge Zeit und schlaucht auch ganz schön.
Zehn Tage später, am Donnerstag den 27. April, wird dann die Lua gekrant. Immerhin scheint alles dicht zu sein, aber ich komme nicht unterm Kran weg. Der Motor kommt nicht über Leerlaufdrehzahl und wenn ein Gang eingelegt ist, geht der auch nicht wieder raus. Um an den Motor zu kommen muss ich die gesamte Hundekoje wieder ausräumen, über und unter den Bodenbrettern. Unter Deck kann man kaum noch treten. An Motor und Schaltung kann ich keine Probleme erkennen. Ich rufe Herrn Menzel an, den Mechaniker, der meinen Motor schon von den Voreignern kennt. Auch der stutzt erst einmal. Wir machen einen Termin für Mittwoch nach dem langen Feiertagswochenende. Dienstag schaffe ich es nicht nach Fehmarn, weil ich an dem Tag meine Wohnung übergebe.
Mai
Mittwoch treffe ich mich an Bord mit Herrn Menzel. Ergebnis: Vermutlich habe
ich den Propeller falsch zusammengesetzt. Ich hatte es im Winter gut gemeint
und vorm Fetten das alte Fett beseitigt. Dann aber wohl die Flügel des
Verstellpropellers nicht im richtigen Winkel wieder eingesetzt. So kommt
zuviel Druck im Wasser zustande und der Motor kommt nicht gegenan.
Das Boot muss also auch noch einmal aus dem Wasser. Krantermin bekomme ich
für Montag, Mittwoch dann hoffentlich wieder rein.
Ich bleibe die nächsten Tage an Bord um zu stauen und ein paar Bastelarbeiten zu Ende zu bringen. Zwischendurch kommt Uwe zu Besuch und macht die Hedas wieder dicht.
Ein Punkt, den es noch zu lösen gibt, ist die Gewichtsverteilung. Nach dem
Reinkranen habe ich schon besorgte Anrufe bekommen, weil es aussah, als ob
Lua langsam ablguckern würde. Der schwere Anker mit der vielen Kette ist
etwas viel vorne im Ankerkasten. Dass ich zum Wassern dann auch noch ein
schweres Reitgewicht vorne reingestellt hab und das Vorschiff bis unter die
Decke mit Taschen bepackt ist hilft auch nicht gerade. Der Bug liegt etwa
zwanzig Zentimeter zu tief im Wasser.
Das Reitgewicht soll wieder von Bord. Nachdem das raus ist und die Inhalte
der Taschen in Schapps und Schränken verschwunden sind, sieht es schon eine
ganze Ecke besser aus. Ein paar Meter Kette werde ich aber wohl noch
abgeben und auch der Wasserpass kann wenn Lua für ein paar Tage an Land
steht noch etwas höher gezogen werden.
So langsam findet alles seinen Platz...
Als das Boot in der Halle steht ist schnell erkannt, dass die Flügel vom Prop tatsächlich falsch stehen. Alles wieder richtig zusammenzusetzen dauert immerhin eineinhalb Stunden, trotz Unterstützung durch Herrn Menzel.
Es geht wieder nach Hamburg bis das Boot in zwei Tagen zurück ins Wasser kommt.
Dienstag arbeite ich an den Logbüchern der Hedas. Mittwoch wird die Lua wieder reingekrant. Heute funktioniert alles, da fällt eine Last von den Schultern.
Abends wieder nach Hamburg um Donnerstag die Logbücher fertigzustellen und
in den Druck zu geben.
Freitag schließlich gemeinsam nach Fehmarn. Die Hedas wird erneut
reingekrant. Sonntag (ursprünglich geplant war Sonnabend) soll es dann nach
Kiel gehen...