Zu den Isles of Scilly
Ich mache es wie die Locals und starte die erste Stunde motorsegelnd um genug Höhe zu laufen und vernünftig aus der Bucht herauszukommen. Der Wind beginnt schwach, nimmt im Laufe des Tages aber immer weiter zu.
Die gesamte Küste entlang, von Newlyn bis Land's End kommen immer wieder Delfine heran und spielen um Lua herum.
Mit Land's End querab reißt die Wolkendecke auf und es wird für eine Weile gemütlich warm an Bord. Währenddessen zieht über die Isles of Scilly allerdings ein Schauer nach dem anderen.
Ein Verkehrstrennungsgebiet gilt es noch zu queren. Da hier nur vergleichsweise wenig Verkehr herrscht geht das aber problemlos und ohne Frachterbegegnungen. Es zieht aber wieder zu und der Wind legt nochmal kräftig nach. Auch die Dünung und die Wellen sind höher. Mit dem Wind aus Südwest erhoffe ich mir eine ruhigere See im Norden der Inseln, doch die Wellen ziehen um die Felsen herum und kommen dort direkt aus West.
Zu meinem Ankerplatz muss ich durch St Helen's Gap. Eine enge, flache Öffnung in den Felsen, die durch einen Einschnitt zwischen den rauen Inseln erreicht wird. Markiert im Westen durch Round Island und das Round Island Lighthouse, im Osten durch die Klippen von Pernagle Isle. Als ich den Leuchtturm erreiche fegt noch einmal ein schwerer Schauer über mich hinweg und nimmt mir die Sicht. Ich schaukel noch eine Weile mit reduzierter Geschwindigkeit vor den Isles of Scilly bis die Einfahrt wieder erkennbar ist, dann berge ich die Segel und motore zwischen die felsigen Inseln während das Nebelhorn auf Round Island regelmäßig aus dem Dunst ertönt.
Im Schutz von Round Island geht es über ruhigeres Wasser dicht an zwei Rockies vorbei und über ein Flach hinweg in tieferes, nahezu glattes Wasser. Das ist St Helen's Pool, einer der wenigen Ankerplätze auf den Isles of Scilly, der gegen alle Windrichtungen geschützt sein soll und mein Zuhause für die nächsten zum Teil recht stürmischen Tage.