Der erste Hafen
Mittwoch
Heutiges Ziel ist Norsminde. Ein kleiner Naturhafen an der
Kysingförde. Die Sonne scheint, und es weht mit 5 aus Nordwest als
ich gegen zehn Uhr den Anker lichte. Mit zweitem Reff im Groß und
der Fock, die Standardbesegelung dieses Jahr, geht es zügig aus
der Ebeltoft Vig heraus und dann hoch an den Wind.
Auf dem Weg lese ich im Hafenführer von wechselnden Wassertiefen
(laut Karte 1,8m) und bis zu vier Knoten Strom im Hafen, abhängig
auf der Ostsee hauptsächlich vom Wind. Als der Wind dann noch auf
West dreht und ich Norsminde nicht einmal mehr anliegen kann steht
der Entschluss weiter nach Süden zu fahren. Juelsminde soll es
werden. Da lässt es sich bei West auch gut ankern, sollte der Hafen
wieder überfüllt sein.
Am späten Nachmittag sind noch ein paar vereinzelte Plätze in
Juelsminde zu ergattern. Ich finde ein passende Loch in der
hintersten Ecke des Hafens an der Rundmole.
Nach dem Anleger bezahle ich gleich Hafengeld für zwei Nächte und
bunker Frischwasser.
Donnerstag
Morgens gehe ich einkaufen. Von der Pandemie merkt man hier nicht
viel. Ein paar Schilder weisen aufs Abstandhalten hin, am Eingang zu
Toiletten und Supermarkt sind Desinfektionsmittelspender angebracht.
Masken, oder gar Maskenpflicht in Geschäften scheint hier aber
niemand zu kennen. Selbst die vielen Deutschen haben ihre wohl zu
Hause gelassen. Im Brugsen bin ich jedenfalls der einzige, der mit
Maske herumläuft.
Nach dem Großeinkauf gehe ich noch zum Bäcker um eine Erdbeertorte
zu besorgen.
Zurück an Bord geht der Backmarathon los. Zuerst ein Sauerteig-Mischbrot, ein Bananenbrot, und schließlich ein Browniekuchen mit Niederegger Marzipanschokolade. Während der letzte Kuchen im Backautomaten backt ist irgendwann der Strom an meiner Stromsäule verbraucht. Mir fällt das leider erst auf als der Automat schon fast kalt ist. Ich stecke mein Landstromkabel an eine andere Steckdose und schätze den Rest der Backzeit. Es ist fast Mitternacht, bis der letzte Kuchen endlich fertig ist.