Ebeltoft ist voll

Sonntag

Heute will ich eigentlich nur das kurze Stück von der Ankerbucht in den Hafen von Sejerø segeln. Auf dem Weg um die Insel herum läuft es dann aber so gut, dass ich beschließe direkt nach Ebeltoft zu gehen.
Am Vormittag sehe ich im großen Belt ein paar Schweinswale. Mittags ist der Wind dann weg. Irgendwann wechsel ich auf den elektrischen Autopiloten, weil für die Windpilot einfach nicht genug Bewegung in der Luft ist.

Mitten auf dem Weg der Schnellfähren schläft der Wind dann komplett ein. Ich treibe mehr oder weniger auf der Stelle herum. Eine kleine Robbe schaut sich das neugierig aus nächster Nähe an, bevor sie abtaucht. Dann motore ich für eine halbe Stunde, um aus der Schussbahn zu kommen.

Am Nachmittag nimmt der Wind langsam wieder zu und weht schließlich mit 1-2 aus Süd, so dass ich bis Ebeltoft segeln kann. Schon aus der Ferne sieht Ebeltoft gut besucht aus. Und tatsächlich sind in beiden Becken die einzigen Liegemöglichkeiten längsseits im Päckchen. Ich brauche in erster Linie Landstrom für den Backautomaten, und würde auch gerne Wasser bunkern. Das wird außen im Päckchen natürlich nichts.

Entscheide mich also wieder fürs Ankern und setze Kurs auf die Küste gegenüber vom Hafen. Auf dem Weg dahin kommt dann das für morgen angekündigte Wetter: graue Wolken und kräftiger Westwind. Voll gegenan. Ich falle nach Süden ab und suche mir eine andere Bucht dichter am Eingang der Ebeltoft Vig. Das hat am Ende den Vorteil, dass ich dort für mich alleine bin und ungestörten Blick auf Wasser bis zum Horizont habe.

Montag

Beim Verlassen von Ebeltoft hatte ich das Gefühl, dass der Motor an Leistung nachgelassen hat. Ähnlich wie letztes Jahr, als der Tank leer war. Ich mache mich gleich nach dem Aufstehen daran, den Tankgeber zu entklemmen und stelle bald fest, dass der Tank sogar noch ziemlich voll ist. Das Aus- und Wiedereinbauen kostet mich gut fünf Stunden. Am Ende wird mir schon immer ganz schwummrig beim Aufstehen. Kein Wunder ohne Frühstück.

Es ist sonnig, die Sonne hat Kraft, aber Wind und Wasser sind weiterhin eisig. Ich lese lese mit Decke im Cockpit und esse abends im Salon.

Dienstag

Sonne. Lesen. Wasser gucken.