Hendrik on Sunday, June 25, 2023 - Monday, June 26, 2023 in 2023

Newhaven

Sonntag, Überfahrt

Kurz nach fünf schmiere ich Brote für unterwegs. Den ersten Knust nasche ich während ich die WC-Karte wegbringe. Für die Karten gibt es mehrere Briefkästen auf den Stegen, das spart den weiten Weg zum Marina Office.

Zehn nach sechs erst ein Anruf beim Marina Office für Ablegeerlaubnis, nach dem Ablegen dann gleich wieder Dover VTS für die Ausfahrt aus der Marina. Die geben auch direkt den Weg von der Marina zur Hafenausfahrt frei.

Das Wasser ist spiegelglatt, blauer Himmel ohne eine einzige Wolke, kein Wind in Sicht. Heute wird ein weiterer Motortag.

Ab Dungeness kommt ein leichter Hauch aus Süd, leider noch immer nicht genug zum Segeln. Zumal es ungünstig wäre, Beachy Head gegen den Strom zu passieren.
Beach Head erreiche ich am Nachmittag. Bei dem freundlichen Wetter traue ich mich dicht an die Landspitze heran.

Ab jetzt kommt auch Wind auf. West bis Nordwest ist nur leider voll gegenan. Bis hierhin hatte ich den Strom mit mir. Beachy Head bei Stillwasser passiert, nun setzt langsam der Gegenstrom ein. Da ist an Kreuzen nicht zu denken. Denn das würde bedeuten Newhaven irgendwann in der Nacht und bei Niedrigwasser zu erreichen. Also läuft der Motor weiter und es geht gegen den Wind die Seven Sisters entlang bis ich gegen fünf Uhr Newhaven erreiche.

Von Newhaven Radio kommt die Anweisung, eine auslaufende Fähre abzuwarten. Zehn Minuten stampfe ich in inzwischen ordentlichen Wellen vor dem Strand, dann folgt die Erlaubnis in den Fluss und den Hafen einzufahren. Dort erreiche ich gerade noch den Hafenmeister von Newhaven Marina der mir einen Liegeplatz am Besuchersteg zuweist und mich bittet, morgen früh ins Büro zu kommen, da er jetzt Feierabend macht.

Montag

Montag früh zahle ich gleich für zwei Nächte, dann mache ich mich auf den Weg zum Einkaufen. Es gibt im Ort nur einen kleinen Co-op Food. Ein zweiter Supermarkt wird gerade renoviert. Der Co-op hat keine große Auswahl, aber das Obst und Gemüse macht einen sehr guten Eindruck. Ich bekomme sogar eine Schale Erdbeeren.

Auf dem Rückweg schaue ich noch beim Yachtausrüster rein und mit etwas Suchen finde ich eine kleine Flasche Öl für meinen Diesel.

Zurück an Bord verstaue ich schnell den Einkauf, schnappe Kamera und eine Flasche Wasser und mache mich auf en Weg zum Newhaven Fort. Für die Festung selbst wird ein Eintritt von elf Pfund verlang. Nein danke.

Ich laufe stattdessen die Steilküste entlang. Auch hier gibt es noch ein paar alte Bunker zu sehen und natürlich beeindruckende Aussichten auf den Kanal.

Abends beschäfitgt mich wie meist die Planung für den nächsten Tag. Ich erwäge einen Ankerplatz an der Isle of Wight bevor es rein nach Portsmouth geht. Helfenden Strom habe ich nach dem Stillwasser um fünf Uhr früh und dann Zeit bis zum Mittag, wenn der Strom bei der Isle of Wight kippt.

Nach dem Abendessen schmiere ich mir schon das Brot für morgen und krieche sehr zeitig in meine Koje.