Lawrence Cove Marina
Die täglichen Beobachtungen der Wettervorhersagen machen eine Sache klar: so bald kommen
wir aus Irland nicht weg. Auf absehbare Zeit zieht ein großes Tief nach dem nächsten
aus südwestlicher Richtung über Südirland hinweg. Ohne eine Pause in der wir weit
genug nach Süden gelangen könnten um dem schlimmsten Starkwind zu entgehen.
Wir wussten, dass es südlich von Kinsale nicht mehr groß was an Häfen geben würde.
Geschützte Buchten zwischen den Felsen, bestenfalls mal ein Anleger zum temporären
festmachen oder zum Anlanden des Dinghys. Auf der Suche nach Schlupflöchern sind wir
dann aber nicht nur auf schöne Naturhäfen wie Baltimore und Crookhaven gestoßen,
sondern haben auch Lawrence Cove Marina entdeckt. Beworben als "the only fully serviced
marina between Kinsale and Cahirciveen" (Cahirciveen liegt ein gutes Stück nördlich,
um Irlands Südwestspitze herum) liegt Lawrence Cove Marina vor allen Windrichtungen
geschützt auf der Nordseite Bere Islands in Bantry Bay.
Strom und Wasser, Duschen, Toiletten, Einkaufsmöglichkeiten, vielleicht sogar eine
Gelegenheit die Windpilot (zumindest notdürftig) zu reparieren. Das alles klingt
verlockend bei dem irisch-winterlichem Sommer und dem kommenden Schietwetter. Also hatte
ich bereits auf dem Weg nach Crookhaven bei Rachel, der Betreiberin von Lawrence Cove
Marina, angerufen und nach einem Platz für heute Nachmittag gefragt. Kein Problem, ich
soll nur kurz vor der Ankunft nochmal anrufen um einen Platz zugewiesen zu bekommen.
Und damit haben wir unser Ziel für heute. Noch an der Boje setzen wir das Groß, ziehen
die Genua dazu sobald wir frei sind und gleiten so leise und langsam aus Crookhaven
heraus. Obwohl hier in der Bucht gerade eben genug Bewegung in der Luft ist um Lua zu
steuern binden wir gleich wieder das zweite Reff ins Großsegel. Sobald wir zwischen den
hohen Bergen hervorkommen dürfte es wieder stürmisch werden.
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