Hendrik on Wednesday, August 5, 2020 - Thursday, August 6, 2020 in Sommerurlaub 2020
Vemmingbund to Marstal, Halmø

Kommt jetzt doch noch der Sommer?

Mittwoch

Es wehr etwas mehr als erwartet. Ungerefft und mit der Genua ist es eigentlich etwas viel für die Windpilot. Zumindest hoch am Wind. Als ich auf Halbwind abfalle muss ich nicht mehr so oft nachstellen um den Kurs zu halten. Nichtsdestotrotz muss ich die Flaggenleinen, mit denen die Umlenkblöcke befestigt sind, und die Steuerleine zur Pinne noch durch etwas reckarmeres ersetzen.

Unterwegs esse ich die letzte Nektarine.

In der Marstalbucht steht Schwell aus Südwest. Der erwartete Dreher auf Südost wurde auch noch um einen Tag verschoben. So ankere ich nicht bei Bagenkop sondern mache mich auf den Weg in Richtung Marstal mit dem Ziel wieder im Lindelse Nor zu ankern. In der Marstalrinne entscheide ich mich um und verlasse die Rinne kurz hinterm Hafen in Richtung Nordwest.
Der Anker fällt eine halbe Meile vor Halmø zwischen Marstal und der kleinen Insel.

Das erste Mal in vier Wochen ist der Wind nicht beißend kalt. Zumindest in der Sonne lässt es sich auch im Wind gut aushalten. Ich spanne die Hängematte unterm Spibaum und lese dort. Den richtigen Dreh habe ich aber noch immer nicht raus. Auch nach mehreren Versuchen, die Matte mit unterschiedlicher Höhe, Spannung oder Krümmung aufzuhängen wird es nicht viel besser.

Beim Abendessen hängt ein Mückenschwarm über der Plicht. Mit WC-Duftspray lassen die sich etwas verscheuchen, aber nie für lang. Den Sonnenuntergang schaue ich mir überm Vorschiff in der Hängematte an. Dabei besucht mich noch kurz ein Schweinswal und taucht direkt unterm Bug hindurch. Anschließend flüchte ich vor den Mücken unter Deck.

Donnerstag

Kurz vor sieben bin ich wach. Lese noch kurz im Bett, dann befreie ich das Cockpit von lebenden und toten Mücken sowie zum Bersten vollen Spinnennetzen und frühstücke schließlich dänischen Joghurt im Cockpit.

Nach dem Frühstück bereite ich den Wassermacher für seinen Einsatz vor. Ich habe noch ein paar Leitungen zu verlegen und den Vorfilter zu fixieren. Um den Wassermacher aus dem Schrank zu holen muss ich fast das ganze Schiff auseinandernehmen. Unter Deck und in der Plicht herrscht Chaos. Schließlich ist alles zusammengebaut. Zumindest soweit, dass ich das Gerät morgen unterwegs testen kann.
Der Vorfilter ist erstmal nur mit Kabelbindern am Schott fixiert. Der Auslauf für die Salzlake ist nur ein fliegender Schlauch, die Arbeit am Seeventil mache ich lieber an einem Liegeplatz im Hafen. Jetzt kann das Wasser halt durch das Waschbecken im Vorschiff ablaufen. Außerdem muss ich später wieder alle Kunststufftüllen ausbauen da ich das richtige Loctite nicht mehr vorm Urlaub bekommen habe.