Mit noch mehr Wind nach Korshavn
Nur mit dem Großsegel platt vorm Laken laufe ich aus der Kertemindebucht. Auch hier wird Regatta gesegelt.
Aus der Bucht raus setze ich die Genua und gehe an den Wind.
An der Nordspitze Fyns legt der Wind kräftig zu. Samsø wird komplett von Wolken verschluckt. Eine schwarze Wand nach der nächsten zieht über Odense hinweg.
Ich habe Glück und komme genau zwischen zwei Schauern in Korshavn an. Eine einzelne Yacht liegt am Steg. Kein einziger Ankerlieger.
Später am Tag machen noch zwei Segler im Hafen fest und es leistet mir doch tatsächlich noch eine Feeling in der Bucht Gesellschaft.
Während ich am Abend im Salon sitze blitzt es plötzlich ein paar mal
durch die Fenster. Ich schaue ins Cockpit und sehe an Bord des
anderen Ankerliegers jemanden mit einer Taschenlampe hantieren.
Als wiederholt mit der Lampe gewinkt wird nehme ich über UKW Kontakt
auf.
Beim Einlaufen hat sich eine Leine im Propeller verfangen und bei
dem vielen Wind hat die Feeling Sorge, dass der Anker nicht hält.
Da ich das deutlich größere Boot gegen den Wind nicht schleppen kann
und keine Dinghi zum Ausbringen eines Zweitankers vorhanden ist kann
ich lediglich anbieten, auf Standby zu bleiben um im Ernstfall in
irgendeiner Weise zu unterstützen.
Kurz später meldet sich noch eine der größeren Yachten vom Steg und
bietet an ebenfalls das Funkgerät eingeschaltet zu lassen und am
nächsten Morgen Schlepphilfe zu leisten.
Letztendlich hat die Feeling dann mit der dänischen Seenotrettung
telefoniert und diese werden sie morgen nach Kerteminde schleppen.