Windjammertreffen in Marstal
In der Mittagspause starte ich einen Kuchen im Brotbackautomaten und gönne mir eine lange, heiße Dusche. Fließend heiß Wasser ist schon eine tolle Sache, vorallem wenn regelmäßiges Schwimmen aufgrund der Temperaturen nicht mehr drin ist.
Um drei Uhr fülle ich den Wassertank und mache mich abfahrbereit. Ich hatte mir zwar extra eine Box mit Sorgeleine gesucht, diese ist aber heute auf der Leeseite. Der Wind kommt von schräg vorne von Backbord. Also hangel ich mich mit einer Leine am Bug, einer am Heck, und als ich die Heckpfähle erreiche einer dritten Leine mittschiffs an den Püttingen aus der Box, die doppelt so lang ist wie Jabberwock. Vorne einen Meter fieren, hinten dichtholen, dann das ganze wiederholen bis das Boot zwischen den Pfählen liegt. Das ist langsames Vorankommen, aber stellt sicher, dass stets beide Enden belegt und vor Vertreiben gesichert sind.
Es weht mit vier bis fünf Beaufort. Die Genua alleine bringt fünf bis sechs Knoten Fahrt. Das reicht. Durchs Mørkedyb geht es platt vorm Laken. Das erste Stück nach Marstal dann mit Windstärke sechs bis sieben hoch am Wind.
Im Hafen ist jeder Meter Mole von Großseglern belegt, selbst die Molen in und vor der Hafeneinfahrt sind belegt.
Hinter der Rinne geht es weiter hoch am Wind nach Westen in den Sonnenuntergang hinein. Vor der Nordsteilküste in der Marstal Bugt ankert ein weiterer Großsegler.
Kurz nach sieben liege ich dicht vor der Küste vor Anker und schmiere mein Abendbrot. Zum Nachtisch gibt es rote Grütze mit Vanillesoße.