Hendrik on Monday, July 31, 2023 - Wednesday, August 2, 2023 in 2023

Platz am Steg!

Kinsale aus der Luft.

Montag

Nach dem Frühstück geht's an Land zum Stadtbummel. Unser Hafenmeister hat jetzt sogar einen Platz in Aussicht. Der sollte entweder heute Nachmittag noch oder sonst morgen früh frei werden. Bleiben können wir aber dann nur für eine Nacht. Besser als nichts, das macht das Verproviantieren und Bunkern doch deutlich einfacher als alles mit dem Dinghy hin und her zu transportieren.

Da liegt unser Wassertaxi.

Wir spazieren durch den Ort und bewältigen an den steilen Hängen einige Höhenmeter. Einen Mittagssnack, Brot und Brownies bekommen wir bei Gourmet Pantry. Ein kleiner Feinschmeckerladen mit lauter lecker Sachen. Mittag, belegte Brote und Wraps, essen wir auch gleich an einem Tisch am Fluss unter den hungrigen Augen von ein paar mutigen Raben, die immer dichter und dichter heranhüpfen.

Auf dem Rückweg beginnt es zu nieseln. Wir verkriechen uns auf der überdachten Terrasse des KYC bies die Sonne wieder rauskommt.

Wenn die Sonne scheint lässt es sich auch im irischen Wintersommer ganz gut aushalten.

Bevor es zurück an Bord geht machen wir noch eine Stegrunde. Dabei ruft uns der Hafenmeister und hat doch noch einen Platz für heute gefunden, auf dem wir länger liegen bleiben können. Beim Verholen machen wir noch einen Schlenker über Castlepark Marina am anderen Flussufer um Diesel zu tanken (einhundertdreißig Liter schon wieder!) und das Schlauchboot einzupacken.

Endlich am Steg können wir nicht nur leichter Trinkwasser bunkern, sondern dank Landstrom ab jetzt auch den Heizlüfter regelmäßig laufen lassen um Lua von innen wieder etwas trockener zu bekommen und morgens und abends den kalten Nachttemperaturen entgegenzuwirken.

Dienstag

Am Morgen laufen wir zum Einkaufen. Der dichte Spar ist recht spärlich ausgestattet und so gehen wir gleich wieder zum SuperValu. Ein paar Kilo Nudeln, Mehl, Müsli, Fertigessen für unterwegs... Obst und Gemüse bekommen wir bei einem kleinen Gemüsehändler am Marktplatz. An Bord nutze ich die letzten freien Ecken um das alles zu verstauen.

Dann bunkern wir Wasser und testen den neu abgedichteten Tank in der Bilge. Der scheint nun wirklich dicht zu sein, auch mit Druck aus dem Wasserschlauch. Nur schmeckt das Wasser leider noch immer stark nach Chemie von der neuen Farbe. Wir lassen den Schlauch weiter laufen und lassen das Wasser aus dem Hahn und dem Füllstutzen heraussprudeln. Mit etwas Austausch sollte der Beigeschmack irgendwann verschwinden oder zumindest genug nachlassen zum Trinken.
Nach einer Weile springt die Bilgepumpe an. Irgendwo kommt doch wieder Wasser rein. Nach einigem Suchen identifizieren wir die Verbindung vom Füllstutzen an Deck und dem daran befestigten Schlauch als Ursache. Die Durchmesser von Stutzen und Schlauch harmonieren nicht ganz, was normalerweise kein Problem darstellt weil das Wasser dort einfach nur vorbeiläuft. Weil wir den Tank aber gerade überlaufen lassen ist natürlich Druck an der Stelle und das Wasser quillt an der Verbindung langsam vorbei, außen am Schlauch hinab, dann am Heiungsrohr entlang unter die Pantry, wo es sich schließlich im Schrank verteilt und in die Bilge tropft. Also wieder ein Schrank zum Ausräumen und Trockenwischen. Das Wasser schmeckt auch weiterhin nicht, also pumpen wir den Tank gleich wieder leer.

Mittwoch

Mittwoch ist Markttag. Ein kurzer Stopp beim Yachtclub, dann bummeln wir durch die Buden die auf dem Parkplatz aufgestellt sind. Blumen, Handwerk, Bücher, Pizza und Pasta, Crepes, Backwaren.
Unser Brot und Mittag holen wir uns trotzdem wieder bei Gourmet Pantry.

An Bord stelle ich die Leesegel fertig. Die Knöpfe mussten noch in die Tücher gestanzt werden und die Gegenstücke unter den Kojen verschraubt werden. Währenddessen füllt und leert Uwe den Bilgetank ein weiteres Mal. Der Chemiegeschmack lässt langsam nach, genießbar ist das Wasser aber noch nicht.

Morgen soll es weitergehen. Noch nicht nach Porto Santo, denn es fetzt ein böses Tief nach dem nächsten über Irland, aber zumindest nach Baltimore vierzig Meilen wieder im Süden. Der eine gute Italiener im Ort war Sonntag leider voll ausgebucht und wir hatten gehofft, heute zum Abschied dort einzukehren. Doch leider ist der heute komplett geschlossen. Wir reservieren bei Jim Edwards am Marktplatz und bekommen dort richtig gute Burger und Fish and Chips.

Anschließend soll es noch einen Drink in Yachtclub geben. Dort ist richtig was los. Es ist schließlich Mittwoch und Mittwochs wird Regatta gesegelt. Wir kommen gerade rechtzeitig zur Siegerehrung die auf eine rege Teilnahme schließen lässt. Uwe fragt nach einem Aperol Spritz stößt aber nur auf fragende Gesichter und weicht auf Gin aus, bekommt am Ende aber beides in die Hand gedrückt. So sitzen wir ein Weilchen länger bevor wir an Bord und ins Bett kommen. Der Wecker ist auf sechs Uhr früh gestellt, denn auch hier hat uns die Tide noch im Griff.